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Channel: Kommentare zu: Daniel Bongardt – 1977 im Kinderheim Niendorf/Ostsee sexuell missbraucht
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Von: fiete

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1951 Mai–Oktober im St.Antoniushaus/Niendorf- Ostsee Ich war nicht nur klein, sondern auch extrem dünn und wurde dann im Jahr 1951 nach Niendorf /Ostsee in das St.Antoniushaus (Katholisches Kinderheim) verschickt, es sollte zur Erholung sein, für uns Kinder war es teilweise aber der Horror. Hier nur ein paar Beispiele: Zum Essen gab es sehr viel Kohlsuppen und Kohl als Gemüse auf jeden Fall immer ziemlich Fett- und Geschmacklos dafür aber oft mit Raupen, Würmern und anderem Getier. Wenn wir die raussortierten wurden sie von den Schwestern aber überwiegend von den Nonnen wieder in das Essen gerührt und wir wurden gezwungen es aufzuessen wenn sich jemand erbrach und es landete auf dem Teller so musste Er oder Sie es trotzdem aufessen, anschließend sauber machen und zur Strafe in der Badewanne im Bad alleine schlafen. .Ein andermal war ein starkes Gewitter und wir lagen in der Liegehalle beim Mittagsschlaf (waren bei dem Gewitter aber alle wach) als ein kalter Kugel-Blitz in das Dach des Haupthauses einschlug und auf der anderen Dachseite wieder herauskam und dann am Haus runterrollte. Die Nonnen lagen nur auf den Knien und waren beim Beten. Für uns Kinder war es aufregend, wir haben zugesehen wie alles passierte und hörten dann Schreie aus dem Haus, von den Nonnen rührte sich weiterhin keine. Da sind wir mit ein paar Kindern einfach in das Haus gelaufen, trotz der Rufe das wir in der Liegehalle bleiben und mit beten sollten. Als wir ins Dachgeschoss kamen roch es dort stark verbrannt und aus einem Zimmer kam stöhnen und weinen, als wir die Tür nach langem zögern öffneten, saß dort auf dem Metallbett Fräulein Edith, eine Helferin die wir am liebsten hatten und konnte sich nicht mehr rühren, wir sahen das ihre Haare verbrannt waren, sie war nicht ansprechbar, ein paar von uns blieben im Zimmer und ich lief mit ein paar anderen Kindern nach unten um endlich Hilfe zu holen aber die Nonnen waren immer noch beim beten. Da wir wussten das im Nachbar Kinderheim(St.Johann) ein Arzt war liefen wir dort rüber und sagten dort was wir gesehen hatten der Arzt kam sofort mit und ließ noch einen Krankenwagen rufen weil er wohl merkte das es ernst war. Er lief ins Haus und wir mussten unten auf den Krankenwagen warten. Da endlich kamen auch die Nonnen und wollten uns wegscheuchen aber wir hatten ja einen Auftrag vom Arzt und blieben, uns wurde Strafe angedroht aber das störte uns nicht. Als dann der Krankenwagen endlich kam, das dauerte lange, ich glaube der kam immer aus Lübeck, wurde Frl. Edith ins Krankenhaus gebracht und dann kam für uns Kinder das Größte, der Arzt schrie in unserem Beisein die Nonnen an „was sie sich dabei gedacht hätten“ keine Hilfe zu holen und wollte sie wegen unterlassener Hilfeleistung anzeigen. Wir hatten danach noch weniger zu lachen und ob der Arzt sie wirklich angezeigt hat, haben wir nie zu wissen gekriegt Fräulein Edith aber kam nach ein paar Wochen wieder und hat sich bei uns mit einem großen Eis bedankt, blieb aber nicht mehr lange in dem Heim. (Hier waren Bilder eingefügt darum der Abstand) Aber wir mussten bleiben, mussten als evangelische Kinder an den Katholischen Gottesdiensten und an Andachten teilnehmen, hinter Weihrauch schwenkenden Messdienern? herlaufen, mir wurde immer schlecht von dem Geruch (Gestank). Dann wurden auch noch Kinder mit Diphtherie krank und wir wurden alle untersucht ob wir uns angesteckt hätten bei mir und ein paar anderen Kindern war es der Fall aber wir waren nur Bazillenüberträger, mussten trotzdem in Quarantäne ins Kinderkrankenhaus nach Lübeck. Dort blieb ich fast 3 Monate, alle drei Tage wurde ein Nasenabstich gemacht oft waren die 1-2x negativ und beim 3ten wieder positiv. Dreimal negativ ist aber Vorraussetzung für die Entlassung, Meine Mutter konnte mich nur einmal im Krankenhaus besuchen, da fehlte das Geld, brachte mir dann auch noch die Nachricht mit das mein Vater gestürzt war und sich einen Oberschenkel Halsbruch zugezogen hatte und dieser wurde bei ihm als einer der ersten Patienten mit einem so genannten „Kürschnernagel“ im Lauenburger- Krankenhaus genagelt. Ich wusste damals zum Glück nicht wie gefährlich so ein Bruch in dem Alter ist, er war damals schon 72 Jahre alt und konnte sehr schwer laufen da er starkes Gelenkrheuma hatte, meine Mutter behandelte ihn als Ersatz fehlender Medikamente mit frisch gepflückten Brennnesseln, indem sie ihn damit regelmäßig abklopfte, es muss höllisch gebrannt haben war aber wohl besser zu ertragen als die Schmerzen. Jetzt weiter mit dem Krankenhausaufenthalt: Nach fast 3 Monaten gab uns eine junge Schwester ein Glas Bienenhonig, den sie von einer Mutter eines Mitpatienten erhalten hatte, mit einem Zettel als „Gebrauchsanweisung“: Jeden Tag kurz vor dem Abstrich in Wasser aufgelösten Bienenhonig durch die Nase! trinken und runterschlucken und zwar alle im Zimmer, nach etwas Übung klappte es auch und siehe da nach dem 3.ten Abstrich waren wir immer noch negativ und wurden bald darauf entlassen. Aber leider nicht wie erhofft nach Hause sondern „zur Erholung“ wieder in das Kinderheim, trotz Protestes bei den Ärzten, unsere Eltern meinten es ja nur gut mit uns! und über die Zustände im Heim wussten sie nichts trotz der Karten die wir geschrieben hatten denn die, n denen wir davon berichteten wurden von den Nonnen nicht weitergeleitet denn wie wir später erfuhren wurde unsere ganze Post gelesen und nur die ohne Hinweis auf die Zustände zur Post gegeben. Ich erfuhr das aber erst zu Hause das viele Karten nicht angekommen waren (Briefe durften wir übrigens nicht schreiben, im Nachhinein weiß ich auch warum, es wurde damals aber nichts unternommen, das wäre heute zum Glück anders.Evtl erinnert sich auch noc jemand an diese Zeit?

Von: disuth

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Hallo Gabi Schneider,
ich war mit meinen 2 Geschwistern auch ( 1975/76 ) in dem Kinderkurhaus und habe genauso schreckliches erlebt , wie z.B die erbrochene Puddingsuppe zu essen. Verprügelt wurde ich auch einmal von einer Schwester, da ich mit einem Jungen am Zaun nebenan gesprochen habe. Meine Erlebnisse brauche ich ja nicht mehr zu schildern, denn sie gleichen deinen zu 100%

Es wäre schön mit dir Kontakt aufzubauen um uns über unsere damaligen Erlebnisse auszutauschen.

Gruss disuth

Von: Kai

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Kann Ich leider nur in Fetzen erinnern !
Doch die reichen!
Ich musste Stunden lang Barfuß auf dem kalten Flur stehen, weil ich nicht schlafen konnte. Die Nonne saß auf einem Stuhl im Gang!
Mein älterer Halbbruder war in einer anderen Gruppe.
Das Geburtstagspaket was unsere Eltern ihm geschickt hatten, wo auch Süßigkeiten drin waren,wurde einfach aufgeteilt.Ich weiß nur noch das es eine Zeit war wo Ich mich sehr unwohl gefühlt habe.

Von: Christoph

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Treffen in Niendorf im Sommer 2 0 1 4

Auf der Suche nach dem Heim, in dem ich vermutlich im Sommer 1973 im Alter von fünf Jahren eine Kinderkur verbrachte, stieß ich auf diese Seite.

Ich sprach bereits telefonisch mit der Hinterbliebenen des Daniel Bongartz, Frau Gaby Pypker.

Sehr sorgfältig habe ich mir die Kommentare zu diesem Artikel (Brief) durchgelesen.

Hier ist immer wieder von sexuelllem Missbrauch die Rede.

Wer hat s e l b s t sexuellen Missbrauch in St. Johann/im Antoniushaus erlebt!

Ich suche Personen, die bereit sind, darüber zu sprechen.

Ich selbst habe nur negative Erfahrungen über den Aufenthalt in St. Johann in Erinnerung behalten. Diese Erinnerungen beziehen sich n i c h t auf einen sexuellen Missbrauch, allerdings auf Erlebnisse mit Einnässen, Postkontrolle, Aufnahme des Erbrochen etc., wie oben mehrfach durch andere Personen beschrieben.

Ich möchte für mich mehr Licht ins Dunkel in die Zeit des Aufenthaltes dort bringen.

Deshalb werde ich im Frühjahr oder Sommer 2014 nach Niendorf fahren, um mich dort, auch innerhalb des Hauses St. Johann umzuschauen.

Wer Interesse daran hat, sich mit mir und hoffentlich auch anderen ehemaligen Kurkindern dort zu treffen und auszutauschen, möge sich bei mir melden.

H i n w e i s : Ein Besuch von St. Johann/dem Antoniushaus ist an diesem Tag nicht möglich! Dies wäre nur mit einer persönlichen Terminvereinbarung möglich!

Ich hoffe auf viele Antworten.

Viele Grüße aus Bielefeld

Christoph

Kontakt: Email 016098212652(at)gmx.de

Von: Tati

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Ich kann mich auch nicht mehr wirklich erinnern.Ich war dort 1975 oder 1976 jedenfalls vor Schulbeginn.Habe mich sehr unwohl da gefühlt ständig geweint und Nacht in das Bett gepinkelt.Die Nonnen waren sehr streng ,das Essen möchte ich nicht und der Geruch im Haus war ekelhaft .Leider kann ich mich nur an Bruchstücke erinnern…finde auch keine alten Bilder vom Haus die meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen würden.

Von: Michael Stucke

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Liebe Angehörige von Daniel Bongardt.

Vorab möchte ich Ihnen mit diesen Zeilen mein aufrichtiges Beleid aussprechen. Es macht mich unendlich traurig zu hören , welchen Leidensweg Ihr Daniel durchgemacht hat und letztendlich daran zerbrach.

Ich bin Anfang der Woche nach einem Telefonat mit einem Freund rein zufällig auf diese Seite gestossen. Dieser erzählte mir , dass er den Jahreswechsel in Niendorf an der Ostsee verbracht hat.

Niendorf an der Ostsee ?!? Es traf mich wie ein Blitz … 45 Jahre lang war es meinem Geist gelungen , die Ereignisse vom Februar / März 1968 aus meinem Bewusstsein zu verbannen. Doch jetzt kommt das alles wieder hoch. Nein nicht alles. Zum Glück. Denn ich will auch gar nicht wissen , was diese perversen Heiligen von St. Johann mit mir und den anderen alles angestellt haben.

Angefangen hat das Drama damit , dass die Kinderärztin der Ansicht war , dass es unumgänglich sei , mich zu einer Kinderkur zu schicken , damit ich etwas an Gewicht zunehme und die Einschulungsvoraussetzungen von 20 Kilo Startgewicht erreiche und auch den Schulranzen tragen kann. Ich war halt immer ziemlich schmächtig. Meine Mutter war damals bei der Post angestellt und hat über die Postgewerkschaft diese Kinderkur organisiert.

Obwohl ich normalerweise ein recht gutes Erinnerungsvermögen an Personen und Ereignisse der Vergangenheit habe , kann ich mich nicht mehr so genau an Details erinnern. In meinem Gedächnis sind folgende Dinge hängen geblieben :

Die Ankunft verbinde ich damit , dass die Schwester Oberin uns dazu aufforderte unser Taschengeld in eine Statue der Heiligen Maria zu werfen , damit ein Mechanismus in Gang gesetzt wurde , der den Kopf der Figur bewegte und diese sich somit bedankte. Danach wurde unser Gepäck konfesziert. Wir sahen die Taschen und Koffer erst bei der Abreise wieder. Doch bis dahin sind es noch scheinbar unzählige qualvolle Tage und Nächte.

Es gab einige wenige Spaziergänge am Strand. Da war Muschel – und Steinesammeln angesagt. Die kleinen braunen ( Bernstein ) wurden hinterher von irgenteiner Nonne eingesammelt. Das Wetter war wohl sehr schlecht , so dass wir selten am Strand waren.

In Sachen Mahlzeiten kann ich nur sagen , dass es wohl das übelste war , was ich je erlebt habe. Der Fras war nur noch widerlich. Hat irgentwie gestunken , nicht geschmeckt und war ein Ereignis , welches stets von Angst und Gewalt geprägt war. Egal was auch immer passiert ist , ob jemand einen Becher um gestossen hatte , nicht aufessen wollte oder konnte – immer gab es eine Ohrfeige oder mehr. Hat jemand beim essen gespochen oder gelacht , hat es sofort geklatscht. Wenn das Verhalten eines Kindes nach der ersten Ohrfeige nicht den Vorstellungen der Nonnen entsprach , wurde dem Missetäter kurzentschlossen vor versammelter Mannschaft die Hose herunter gezogen und dann gab es erst mal richtig was mit dem Rohrstock.

An das Eintrichtern von Erbrochenem kann ich mich besonders gut erinnern. Der Junge , den diese Strafe traf , sass direkt neben mir und war seit ein paar Tagen krank und hatte Fieber. Dieser Gesundheitszustand war bekannt und er wurde eigentlich nur zum Abfüttern aus dem Krankenbett geholt. Das hinderte dieses brutale Vieh von einer Nonne nicht daran , den Kopf des etwa 4 bis 5-jährigen von hinten zu greifen , mit der linken das Kinn herunter zu ziehen und dann mit der rechten den ausgespuckten Mist wieder in das Kind hineinzuschaufeln.

In Sachen Körperpflege tat sich nicht sehr viel. Wenn ich mich recht erinnere , war in den
6 Wochen ca. 3 mal Waschtag. Wir mussten uns alle nackt ausziehen und in einer Reihe aufstellen. Dann wurden wir alle nacheiander eingeseift , mit einer Bürste abgeschrubbt und danach mit einem Wasserschlauch abgespült. Bei der Gelegenheit bekam ich auch ein paar Ohrfeigen , weil mir irgent etwas nicht behagt hat.

Im Schlafsaal standen ca. 20 Betten. Wir hatten die strikte Anweisung , zur Holzwand des Bettes zu schauen. Also kein Blickkontakt zu anderen Kindern. Die Hände gehörten auf die Bettdecke. Toilettengänge waren verboten. Manchmal wurde ich wach , weil jemand einen Jungen des nachts aus dem Bett holte und stundenweise fortbrachte. Zu diesem Zeitpunkt können wir ahnen , was mit denen geschah.

Ich hatte sehr grosses Heimweh. Eigentlich unerträglich. Ich war zu diesem Zeitpunkt sechs Jahre alt und somit schon lange „trocken“. Die Summe dieser ganzen Eindrücke , diese Gewalt , die ständige Angst und Hoffnungslosigkeit machte mich schon nach wenigen Tagen zum Bettnässer. Die Konsequenz daraus war , dass ich nur morgens eine halbe Tasse Tee bekam. Das musste für den Tag reichen. Sicher war ich nach Ende dieser „Erholungskur“ total dehydriert. In jedem Fall NICHT erholt.

Ich hoffe , dass der Teufel für diese „Scheinheiligen“ gut geheizt hat !!!

Liebe Frau Pypker , es würde mich freuen , wenn ich Ihnen mit meinen Ausführungen in irgent einer Weise helfen konnte. Falls Sie noch Fragen haben , können Sie gern mit mir in Kontakt treten.

Viele Grüße aus Hannover von Micha S.

Von: Gertrud Tammena

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Die vorher erwähnte Christengemeinschaft ist eine den Rudolf-Steiner-Ideengut nahestehende sektenähnliche Gruppe; sie führen auch eine Art kultische Christenweihe zum Zeitpunkt der Konfirmation durch auch als Angebot für christlich orientierte Waldorfschüler mit vorausgehender „Christenlehre“

Von: Gertrud Tammena

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Ich habe gestern in einer langen Sitzung alle 222 Kommentare und Berichte zu diesen Heimaufenthalten gelesen und bin erschüttert. Diese Heime liegen am westlichen Ende einer beliebten touristischen und landschaftlichen Attraktion: dem Wanderweg am inzwischen bröckelnden Brodtener Steilufer von Travemünde her kommend über das frühere nostalgische Restaurant mit dem bezeichnenden Namen „Hermannshöhe“ und am westlichen Ende diese besonderen architektonisch schönen baulichen Anlagen, wohl das frühere Kinderkurheim – sehen und man ahnt nicht,daß sich solche Martyrien dahinter abgespielt haben.Insofern sind all diese Beiträge sehr aufklärend für alle Besucher aus dem weiteren Umfeld,weil sie hinter die Fassaden zeigen.Mir wird klar, was einem mir nahen Menschen erspart blieb, der aus einem Rheinland-Kinderheim von einer Pflegemutter geholt und aufgezogen wurde. Mir wird durch eine ganz andere Erfahrung so klar, wie schaurig die Harer-Geschichten und Quälereien aus den NS-Kinderlandverschickungen sich fortgesetzt haben, wo es wohl Gang und Gebe war, Kindern nachts die Decken wegzuziehen, ihnen im Schlaf die Nase zuzudrücken, daß sie keine Luft bekamen, sie mit grellem Licht zu blenden, ihnen unter der Decke zutiefst nahe zu gehen – um solche Dinge weiß ich, daß sie fortgesetzt wurden von selber so Gepeinigten, dazu der Liebesentzug als Drohmittel, wenn man nicht kuschte …Ob das dort auch so geschehen ist, weiß ich nicht, aber Vieles anderes Schlimme, was hier berichtet wird
und was ausreicht, die Begabungen und Möglichkeiten eines Menschen für ein Leben lang zu lähmen und zu verstören und damit auch der Gesellschaft Schaden und Verlust zu zufügen.
Darum sind diese Berichte so wichtig, für einen selber zur Aufarbeitung, für die Trägerorganisationen zur weiteren Vermeidung und Wiedergutmachung, für die Historiker, für Staat und Politik, um die Auswirkungen zu begreifen, für uns aus dem Umland.Ich hoffe, daß Ihnen Allen Anerkennung und Wiedergutmachung wiederfahren möge. Ich für mich werde es beherzigen. Herzlich G.T.


Von: Gaby P.

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Lieber Michael Stucke,
vielen Dank für Ihren Brief, den ich mit sehr viel Interesse gelesen habe. Sie sind praktisch der Erste, der sich erinnert, dass Kinder des nachts aufgeweckt und einige Stunden fortgebracht wurden. Daniel hat mir immer wieder von solchen Situationen erzählt. Ich würde sehr gerne einmal mit Ihnen telefonieren. Meine Tel.-Nr. und auch meine Email-Adresse ist Norbert bekannt. Er kann Ihnen beides zukommen lassen.
Liebe Grüße
G. Pypker

Von: Carmen

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Hallo Frau Pyker, ich war auch in Kur als kleines Mädchen mit meinen 2 geschwistern ich war glaube ich fünf , und kann mich an einen Namen entsinnen von einer Nonne Die hiess Gottfriedenich , hat einer diesen Namen noch im Gedächnis ???Lg Carmen

Von: R. Kulke

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Liebe Frau Pypker,
im Sommer 1975 war ich für 6 Wochen im Antoniushaus zur Kinderkur. Ich kann über viele unsinnige und grausige Erziehungsmaßnahmen berichten, jedoch nicht über sexuellen Missbrauch. Aus dieser Zeit habe ich noch ein Erinnerungsbüchlein mit einem Gruppenfoto und Namen der Kinder sowie einem Foto der Betreuerinnen und der leitenden Schwester A. Irmlind. Gerne stelle ich ihnen diese Informationen zur Verfügung, falls ich damit ein wenig helfen kann, Licht in diese dunkle Vergangenheit zu bringen.
Liebe Grüße
R. Kulke

Von: Janet

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Ich bin 43, habe zwei Kinder die ich allein erziehe und habe immer sehr schwierige Beziehungen mit dem anderen Geschlecht gehabt. Bis vor einem Jahr, ich habe meinen Mann kennengelernt. In der Geborgenheit dieser Beziehung kommen nun Erinnerungen hoch von denen ich wenig ahnte. Ich war zwar nicht in Niendorf, es war das Kinderkurheim Wiek auf Ruegen. Ich leide jetzt unter Flashbacks uebelster Art von sexuellem Missbrauch und es ist sehr schwer sich als normaler Erwachsener zu fuehlen. Ich fange an zu verstehen wie weit dieser Uebergriff sich auf mein Leben einwirkte. Unglaublich! Ich war als Kleinkind schon in einer DDR Kinderkrippe wo Kinder auch misshandelt wurden. Ich fange endlich an Mitgefuehl fuer mich selbst zu entwickeln und diese Dinge so gut wie ich kann durchzuarbeiten. Es ist so schwer fuer Partner zu verstehen.
Ich wuensche Ihne Kraft auf Ihrer Suche und danke Ihnen fuer Ihre offenen Worte. Sie gaben mir Mut das alles auszusprechen.

Von: Sabrina

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Liebe Angehörige von Daniel Bongardt,
mein Beileid zu ihrem Verlust und ich hoffe sehr dass es Ihnen zwischenzeitlich ein wenig besser geht.
Zu Niendorf:
Ich war ungefähr 1979 und 1980 dort 10 + 11 Jahre jeweils 6 Wochen. Obwohl ich normalerweise über ein gutes Gedächtnis verfüge erinnere ich mich kaum an die Zeit. Ich erinnere mich an Bruchstücke, das Sammeln von Bernstein am Sand, das Läuten von Glocken, Geruch von Bohnerwachs?, und immer wieder Glasmalerei. Eine Erinnerung habe ich allerdings, nachts im dunkeln zwischen Schuhregalen( Gummistiefeln) aufzuwachen… wie ich dorthin kam und warum…Schlafwandeln fing um diese Zeit wohl bei mir an. Alles andere ist leider weg.

Von: Rudolf

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Ich war im warscheinlich 1963 in einem Kinderheim für 6 Wochen in Niendorf.Ich war wohl 8 oder 9 Jahre. Ich habe keine schlechten Erinnerungen gehabt. Mir hat es gut gefallen. Aber eins weis ich noch genau. Es hatte mal jemand beim Essen auf seinen Teller gebrochen. Das musste er wieder aufessen!

Von: Anja Sprater

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Ich bin gerade auf diese Seite gestoßen und bin schockiert! Denn zu der Zeit (irgendwann im Zeitraum 1976 bis 1978) war auch ich sechs Wochen zur Kur in Niendorf an der Ostsee! Ich wurde dort hingeschickt, weil man mich untergewichtig fand.
An die Zeit dort habe ich nur wenig (aber überwiegend positive) Erinnerung. An Nonnen kann ich mich nicht erinnern! Gab es denn vielleicht noch ein anderes Kinderkurheim dort? Oder habe ich so viel vergessen?
Ganz genau kann ich mich an den Namen der Heimleiterin erinnern: Frau Hanusa! Das weiß ich noch, weil wir sie immer „Frau Hanuta“ genannt haben. Fand sie nicht witzig, sie hatte nicht viel Humor. Wir mochten sie nicht. Meiner Erinnerung nach, waren alle anderen Frauen dort nett.
Aber die Sportstunde bei Frau Hanusa war ein Graus! Sie schlug auf ein Tambourin und wir mussten Runden durch die kleine Turnhalle laufen, barfuß. Sie hat immer geschimpft, weil meine Füße beim Laufen platschende Geräusche machten. Aber ich konnte es doch nicht ändern, dass ich nun mal Plattfüße habe!
Freitags kochte immer Frau Hanusa selbst, ihr Essen haben wir gehasst. An den anderen Tagen hat das Essen besser geschmeckt.
Einmal habe ich nach dem Essen Durchfall und fürchterliche Bauchkrämpfe bekommen. Ich kann mich erinnern, wie ich auf der Toilette saß und geheult und geschrieen habe, aber niemand hat sich darum gekümmert (bzw. nur andere Kinder).
Aber von diesen paar Dingen abgesehen, hatte ich Niendorf eigentlich immer als eine schöne Zeit in Erinnerung, deshalb habe ich heute auch nach dem Heim gegoogelt.
Wir machten jeden Tag Spaziergänge an den Strand, ich fand den Weg weit.
Wenn wir zurückkamen, gab es einen Extraraum, wo wir alle unsere sandigen Gummistiefel ausgezogen haben.
Was ich doof fand, war, dass über- und untergewichtige Kinder im selben Speisesaal ihre Mahlzeiten einnahmen! Wir Dünnen wurden regelrecht gemästet und die Dicken mit ihrer Magerkost sahen uns neidvoll zu. Wir haben die Betreuerinnen aber ausgetrickst: Wenn wir unser Essen nicht schafften, durften wir es mit auf den Spaziergang nehmen. Dort haben wir dann heimlich getauscht: Meine dicke Freundin bekam meine Bananen und ich ihre Tomaten.
Weiß jemand, in welchem Heim ich war???

Es gab dort mehrere flache Gebäude aus rotem Backstein (Speisesaal, Turnhalle, das Haus mit den Toiletten etc.) auf einem großen Grundstück.


Von: Elfi Haase

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Weiss jemand was aus dem Fall Daniel Bongardt geworden ist?

Von: Ralf Tessmann

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@ Anja Sprater: Ich war Ostern 1978 im Kinderkurheim St. Johann und habe hier zwei Kommentare zu meinen Erlebnissen / meiner Zeit in Niendorf / an der Ostsee gepostet (=> 30.06.2010); Eventuell hilft Dir das, die Erinnerungen (bekanntlich vergißt das Gehirn ja nichts, kann nur auf bestimmte Erinnerungen nicht mehr zugreifen) an Deine Kur wieder „herauf zu bewören“.

Liebe Grüßen
Ralf

Von: Stefanie Wöhler

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Ich war insgesamt 3 Mal zwangsweise über Ostern 6 Wochen zur Kur in St. Johann, u.a. in dem Jahr, an dem es dort gebrannt hat und wir alle früher nach Hause fahren durften.

Es war schrecklich für mich, mit all den wildfremden Kindern in einem Zug von Leverkusen nach Niendorf zu fahren und sechs Wochen lang von meinem Elternhaus und allem mir bekannten getrennt zu sein.

In dem Jahr, in dem es im Heim brannte, war ich in einer Gruppe, die von einer Schwester Anna geleitet wurde; die war ganz nett.

In den anderen beiden Kuren landete ich in der Gruppe von einer Schwester Gottfriede; sie war eine absolut humorlose und unfreundliche Person.

Am Anfang und am Ende der Kur wurde man gewogen.
Da ich Unterwewicht hatte, musste ich immer alles aufessen, egal wie lange ich am Tisch sitzen musste, bis alles weg war. Vor und nach jedem Essen wurde gebetet und meist auch Lieder gesungen; die meisten von ihnen hatten religiösen Charakter, z.B. „Danke, für diesen guten Morgen….“ Der Pudding war sehr lecker, alles andere nicht.

Wir schliefen zu vielen in einem Schlafsaal, der von einer Nonne vor der Tür bewacht wurde. Mehrmals in der Nacht ging sie mit Taschenlampe von Bett zu Bett um zu schauen, ob wir schliefen. Uns wurde auch eine Schlafposition eingetrichtert (auf dem Bauch und einen Arm angewinkelt nach oben und das Bein der anderen Seite angewinkelt), die wir strikt einzuhalten hatten. Wer nachts anders lag, wurde aufgeweckt, ausgeschimpft und gezwungen, diese Haltung wieder einzunehmen.

Immer wieder mal ging es in ein kleines Schwimmbad mit eiskaltem Wasser im Becken. Diese Tage habe ich gehasst wie sonstwas. Ich war blaugefroren, so kalt war mir dort immer.

Viele Spaziergänge machten wir am Strand; ich sammelte Unmengen an Donnerkeilen und Fossilien.

„Care-Pakete“ der Eltern mit Keksen und Süßigkeiten wurden meist aufgeteilt; Post von den Schwestern gelesen.

Im Hof wurde öfter Völkerball gespielt, Schwester Gottfriede spielte auch mit; einmal verlor sie ihren Schleier und wir haben uns totgelacht. Das fand sie gar nicht lustig :)

Der Brand in dem Heim war gar nicht lustig. Wir saßen beim Nachmittagskaffee und plötzlich war Feuer vor den Fenstern. Die Nonnen haben aber sehr gut die Ruhe bewahrt, alle Kinder mussten sich in 2er-Reihe aufstellen und die ganzen Gruppen im Haus wurden ruhig durchs Treppenhaus nach draußen geleitet. Meine Gruppe kam in einem gegenüberliegenden Kindergarten oder sowas unter und wir haben der Feuerwehr bei der Brandbekämpfung zugeschaut. Es herrschte totale Angst unter uns. Es hieß, ein Feuerwehrmann sei ums Leben gekommen.
Ich habe seit diesem Tag bis heute eine starke Angst vor Feuer, konnte über viele Jahre nichtmal ein Streichholz anzünden oder so.

Es gibt zwei schöne Erinnerungen an die Aufenthalte dort. Meist nach dem Schwimmen gingen wir in einen Raum unter einem Dach, wo wir auf Turnmatten lagen und uns den Wellengang vorstellen sollten und das Kreischen der Möwen. Heute weiß ich, dass das autogenes Training war.
Außerdem sind wir 1x je Kur nach Travemünde ins Wellenbad gefahren. In meiner letzten Kur, als ich ca. 12 Jahre alt war, haben wir uns zu 10 Mädels in den VW-Käfer unserer Begleiterin gequetscht und sind zu diesem Wellenbad gefahren.

Von: Stefanie Wöhler

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Nachträge:
Die meisten Kinder haben während der Kur viel geweint wegen Heimweh; niemand hat uns getröstet oder mal ein liebes Wort für uns gehabt.

Mein Bruder war während einer meiner Kuren auch dort zur Kur; er wurde jedoch streng getrennt von mir in einer anderen Gruppe gehalten und Kontakt war nicht erwünscht.

Was die Bestrafung für „falsches“ Liegen im Schlaf angeht, habe ich auch eine diffuse Erinnerung an Schläge; die Erinnerung daran ist aber nicht so klar.

Auch der Gang zum Wiegen usw. ist ganz dunkel mit einem sehr unangenehmen Gefühl behaftet, das ich nicht näher benennen kann. Ich denke, dass mein Gehirn da irgend etwas nach wie vor ausklammert.

Übrigens war ich nach den Kuren (wahrscheinlich vor lauter Stress) immer leichter als vorher, insofern waren die ganzen Strapazen auch noch umsonst.

Von: Ralf Tessmann

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@ Stefanie Wöhler: Hallo Stefanie! Kannst Du Dich eventuell noch erinnern, in welchen Jahren Du im Kinderkurheim St. Johann gewesen warst? Wenn Du z. Bsp. mit ca. 12 Jahren über Ostern 1979 auch dort gewesen warst, dann könnte es sein, dass Du mit meiner Schwester in einer Gruppe gewesen warst!

Ps.: In meinem Eintrag vom 04.04.2015 habe ich mich vertippt; meine Schwester und ich waren 1979 in Niendorf gewesen!

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